Enrico Castellani

Enrico Castellani ist ein italienischer Maler und Reliefkünster, sowie Vertreter der Konzeptkunst. Er war Verleger der Zeitschrift „Azimut“, die das Ziel hatte, dass Kunst nicht nachahmen solle. Ein Werk sollte nur auf sich selbst verweisen, eine eigene Realität und Authentizität besitzen. Licht  und Schatten, Raum und Struktur werden nicht beim Betrachter durch Täuschung seiner Wahrnehmung hervorgerufen, sondern sind im Bild selbst enthalten. Bei seiner Serie mit dem Titel „Superficie Nera“  bearbeitete er Leinwände mit einer Nagelmaschine, wodurch die Oberfläche eine reliefartige Struktur erhielt. Durch die daraus entstehenden Einbuchtungen und Ausstülpungen werden Licht- und Schattenwirkungen hervorgerufen. Die Leinwände werden monochrom gelassen und sind häufig weiß.

Geb. 1930 in Castelmassa, Rovigno (Italien)
Bis 1956 Studium der Malerei und Skulptur an der Académie des Beaux-Arts sowie der Architektur an der École Nationale Supérieure, beides in Brüssel (Belgien)
1957 Rückkehr nach Italien, wo er in Mailand die italienischen Avantgarde-Künstler Peiro Manzoni, Lucio Fontana, Vicenzo Agnetti, Agostino Bonalumi, Yves Klein und die deutschen ZERO-Künstler kennen lernt
1957-1958 finden in Düsseldorf die legendären Abendausstellungen von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker statt, welche auf Castellani  großen Einfluss haben
1958 Mitglied der Gruppe „ Movimento Arte Nucleare“
1959 Eröffnung der Galleria Azimut in Mailand zusammen mit seinem Freund Manzoni
1959 zeigt erstmals seine „Superficie Nera“ genannten Arbeiten
1964 Eigene Ausstellungsfläche auf der Biennale in Venedig (Italien)
1968 Teilnehmer an der documenta 4 in Kassel (Deutschland)
Seit 1975 Lebt und arbeitet in Celleno bei Viterbo (Italien)