Otto Freundlich

Otto Freundlich, Composition, 1938, Gouache auf Papier, 48,2 x 30,6 cm © kunsthalle messmer / Steven van Veen

Otto Freundlich ist einer der frühesten Vertreter der deutschen abstrakten Kunst. Neben dem Genre der Malerei und der Skulptur war er unter Einfluss des humanistischen Kunstschaffens auch Verfasser kunsttheoretisch-philosophischer Texte. Seine Kompositionen repräsentieren das Ideal eines sozialen Gefüges, in dem der Einzelne im Dialog mit dem Ganzen steht. Freundlich sah die Kunst als eine allseits verbindende Sprache. Der enge Kontakt zu vielen anderen deutschen Künstlern wurde  in seinen letzten Lebensjahren durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten unterbunden.  Zudem hat man seine Werke aus deutschen Museen entfernt. 1943 wurde der Künstler als Jude denunziert und in das Konzentrationslager Majdanek deportiert, wo er noch am Tag seiner Ankunft ermordet wurde.

geb. 1878 in Stolp, Polen
1907–1908 Studium in Berlin
1907 Privater Kunstunterricht in Berlin bei Lothar von Kunowski und Lovis Corinth
1908 Erste Reise nach Paris, trifft die avantgardistischen Künstlerkreise, wohnt mit Pablo Picasso und Georges Braque in Montmartre
1910-1914 Lange Aufenthalte in Paris
1912-1913 Beteiligung an den Ausstellungen der Neuen Sezession in Berlin, des Kölner Sonderbunds und am Ersten Deutschen Herbstsalon
1918 Mitglied der November-Gruppe
1919 Organisierte mit Johannes Theodor Baargeld und Max Ernst die erste Kölner Dada-Ausstellung
1925-1934 Rückkehr nach Paris, Mitglied der Künstlervereinigung Abstraction-Création
1943 Deportation ins Konzentrationslager Majdanek
gestorben 1943 im KZ in Lublin-Majdanek, Polen