100 Jahre Bauhaus
Max Bill, Jakob Bill, David Bill: drei Generationen im Vergleich
23. Februar 2019 – 14. Juni 2019
Mit Max, Jakob und David Bill kommen drei Generationen einer Künstlerfamilie in die kunsthalle messmer. Zu Ehren des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses sind insgesamt ca. 90 Werke zu sehen, die trotz der selben Kunstrichtung, der sich die drei Künstler verschrieben haben, auf unterschiedliche Weise mit konkreter Kunst auseinandersetzen und jeweils einen individuellen Zugang dazu suchen und aufzeigen.
Max Bill (1908 – 1994) stellt als einer der wichtigsten Vertreter der konkret-kontruktiven Kunst wissenschaftliche Paradigmen und mathematische Formeln in einen streng konstruierten, künstlerischen Zusammenhang. Die Lehren der Bauhausschule, an welcher er zwischen 1927 und 1928 studiert hat, sollten dabei seinen weiteren Schaffensweg bis auf weiteres prägen. In seinem Schaffen finden sich Elemente von Architektur, Design sowie bildender- und angewandter Kunst zu einem harmonischen Zusammenspiel vereint. 1951 gründet Max Bill gemeinsam mit Otl Aichinger und Inge Scholl die HfG Ulm, für welche er das Gebäude selbst entwarf und als Gründungsrektor tätig war. Bills Sohn Jakob Bill (*1942) übernimmt den wissenschaftlich-theoretischen Zugang zur Kunst seines Vaters, hat jedoch völlig andere Wege in seinem Œuvre eingeschlagen und konzentriert sich voll und ganz auf die Malerei. Grundlage seiner Arbeiten bildet ein geometrisierter Formenkanon mit ätherisch anmutenden Farbverläufen, welcher kennzeichnend für dessen Schaffen ist. Der Enkel David Bill (*1976 – 2018)legt seinen Fokus auf die Auseinandersetzung mit Raum und Raumaufteilung. Flächen und Objekte werden in immer neuen Formvariablen zusammengefügt, getrennt und wieder neu zusammengesetzt. Mittelpunkt seiner Überlegungen ist dabei stets der Kubus. Die Farben schwarz und weiß betonen eben jenes Raumspiel und verleihen seinen Werken zusätzliche Dynamik.Neben dem Universalgenie Max Bill, stellt die kunsthalle messmer seinen Sohn Jakob Bill und Enkel David Bill aus und präsentiert damit eine generationsübergreifende Entwicklung künstlerischen Schaffens.
Bauhaus
Das Bauhaus wird 1919 von Walter Gropius in Weimar eröffnet. Die Gestaltungsschule wird zur einflussreichsten ihrer Zeit. 1925 siedelt das Bauhaus nach Dessau und später nach Berlin, wo es durch die Nationalsozialisten zur Schließung kommt. Das Bauhaus sollte der Ästhetisierung des Alltags dienen und Geichberechtigung zwischen Kunst, Architektur, Design und Handwerk schaffen. Zwar wurde „Bauhaus“ von jeder Generation neu angeeignet, dennoch ist das Wort „Bauhausstil“ zu einem feststehenden Begriff in der Architektur, Malerei und im Design geworden. Typisch für das Bauhaus ist die Verwendung von Grundformen, wie etwa Quadrat, Dreieck, Kreis sowie die Grundfarben Rot, Gelb, Blau, ebenso wie Stahlrohrmöbel und weiße Würfel-Architektur. Funktionalismus ist der Leitgedanke hinter Bauhaus: form follows function.