Hans Jörg Glattfelder

Hans Jörg Glattfelder, Grüne und violette Terminale aus schwarz und weiß, 1990 Acryl auf Leinwand, 80 x 170cm © kunsthalle messmer / Steven van Veen
Hans Jörg Glattfelder, Grüne und violette Terminale aus schwarz und weiß, 1990 Acryl auf Leinwand, 80 x 170cm © kunsthalle messmer / Steven van Veen

Hans Jörg Glattfelder war ein Maler der konstruktiven Kunst dessen Anfänge stark von der „Züricher Konkreten“ beeinflusst wurde. Er war der erste Künstler, der versuchte die komplexen Raumvorstellungen der Physik auf die konstruktive Kunst zu übertragen. In seinen Werken entsteht somit ein neuer Dialog zwischen Wissenschaft und bildender Kunst. Um seine Kunstwerke von naturwissenschaftlich-mathematischen Modellen abzugrenzen, bezeichnet er diese als „nicht-euklidische Metaphern“. In zahlreichen Artikeln, Interviews und Symposiumsbeiträgen setzt sich Glattfelder für die Präsenz einer rational sich konstituierenden Kunst ein („Meta-Rationalismus“, 1983), und fordert zu einer interdisziplinären Kommunikation zwischen den zahlreichen Konstruktivismen in Wissenschaft und Kunst auf („methodischer Konstruktivismus“).

geb. 1939 in Zürich
1961 Projekt für Entwicklungshilfe in Sizilien, Studienaufenthalt in Rom
1963 Niederlassung in Florenz
1966 erste Einzelausstellung in Mailand in der Galerie von Fiamma Vigo
1970 Übersiedlung nach Mailand
Ab 1977 entstand  die Werkreihe der „nicht-euklidischen Metaphern“, eine Auseinandersetzung mit komplexen räumlichen Vorstellungen
1977 lernt er bei R. P. Lohse den Philosophen H.H. Holz kennen, welcher ihn auf die gesellschaftliche Relevanz der konstruktiven Kunst hinweist
1982 veröffentlicht Text gegen den Kult des Irrationalismus mit seiner Position als „Meta-Rationalist“
1987 Camille-Graeser-Preis 1990 Atelier in New York als Stipendiat der Stadt Zürich
1992 Retrospektive im Josef Albers Museum in Bottrop
1998 Übersiedelung nach Paris, wo Glattfelder auch heute noch lebt

Hans Jörg Glattfelder